LESERSTIMMEN „Die weiße Rabin“

 

Leserstimmen_1Die Skepsis bei der Hand genommen…

In einer Zeit, in der so viel mög­lich und so wenig ver­steh­bar ist, wirkt die­ser „Rei­se­be­richt“ von Rave­na Wolf wie ein Licht, das zuerst ein lei­ses Fun­keln ist und zuneh­mend stär­ker wird. Es fängt ein, ohne zu über­fah­ren. Die erleb­ten Ereig­nis­se haben mich mit­ge­nom­men auf ganz ver­schie­de­nen Ebe­nen.

Unglaub­lich ehr­lich, fast sezie­rend, betrach­tet die Auto­rin ihr eige­nes Leben und ihre Kri­se, die mehr und mehr zum Teil eines ver­steh­ba­ren Gan­zen wird. Tren­nungs­schmerz als Etap­pe des Weges, des­sen Rich­tung im Lau­fe der Ereig­nis­se immer kla­rer wird. Als Aus­lö­ser taucht man mit ihr in eine Welt wie in einem Mär­chen. Ein Besuch auf dem Weih­nachts­markt, ein geheim­nis­vol­ler Händ­ler, der wun­der­schö­ne Schreib­klad­den ver­kauft, und die Magie des lee­ren Blat­tes. Eine Ver­lo­ckung, die zum rich­ti­gen Zeit­punkt kommt, denn die Auto­rin ist bereit, ihre inne­ren Augen zu öff­nen. Ein Plä­doy­er, öfter auf das Intui­ti­ve zu hören, auf die­ses lei­se Wis­pern, das meist von All­tag und Sor­gen zu gedröhnt wird. Auch das beschreibt sie. Man erkennt so viel wie­der.

Die Initia­ti­on geschieht in Finn­land. Zufäl­lig anmu­tend, durch die Begeg­nung mit der inne­ren Ein­sam­keit, der Natur und dem Ursprüng­li­chen, Kraft­vol­len, Wil­den in Gestalt eines Wol­fes. Grenz­erfah­run­gen sind gleich­zei­tig Her­aus­for­de­rung und Ritu­al, um das All­täg­li­che hin­ter sich zu las­sen; um die Über­for­mun­gen durch zivi­li­sa­to­ri­sche „Wär­me­de­cken“ abzu­wer­fen.

Auch hier begeg­net man in Rave­na Wolfs Geschich­te wie­der die­ser scho­nungs­lo­sen Ehr­lich­keit, sich dem eige­nen Gesicht zu stel­len und in den Spie­gel zu schau­en. Alle Mas­ke­ra­de muss fort, um zum Zen­trum der eige­nen Kraft vor­zu­drin­gen. Ein ste­ti­ges Los­las­sen, das trans­for­mie­rend ist.

Mit der Rei­se zu sich, zur Quel­le der Kraft, ver­än­dert sich auch das Ver­hält­nis zu dem sozia­len Umfeld der Auto­rin. Wun­der­bar, wie sie ihre Que­re­len mit Vor­ge­setz­ten beschreibt, deren Schwä­chen sie zwar ent­larvt, aber nun durch die neu gewon­ne­ne inne­re Zufrie­den­heit damit umgeht und viel mehr erreicht als vor­her durch Wut und Ver­zweif­lung. Ein­fach indem sie den Men­schen sieht und ver­steht.

Es ist ein lan­ger Weg, den die Auto­rin beschrei­tet. Ein Weg, der einem sehr tie­fen Geheim­nis des Mensch­seins folgt und in der Erfah­rung der eige­nen End­lich­keit eine neue Rich­tung bekommt. Ein Moment, in dem selbst die treu­es­ten Gefähr­ten nicht dabei sind. Das Buch for­dert den Leser her­aus. Es stellt Fra­gen, es gibt Ant­wor­ten, nie dog­ma­tisch oder gar erschöp­fend. Es gibt ste­ti­ge Anre­gung, nach sich selbst zu schau­en. Nicht, dass das erklär­te Absicht wäre. Aber im Zen­trum die­ses Weges, steht wäh­rend der Lek­tü­re dei­ne eige­ne Sehn­sucht, die die Skep­sis an der Hand nimmt und ihr eine Welt zeigt, die mög­lich ist. Nie­mand sagt, tue dies oder jenes, dann fin­dest du dein Glück. Aber am Ende des Buches kann es sein, dass die­se Sehn­sucht ste­hen bleibt, dass sie nach­klingt und, dass du selbst anfängst zu suchen. Ob man es Scha­ma­nis­mus, Reli­gi­on oder Spi­ri­tua­li­tät nennt, vor allem ist es eines: Die Erkennt­nis des Wesent­li­chen. Und der gro­ße Wunsch, sogar die Not­wen­dig­keit, die eige­ne Krea­ti­vi­tät und Kraft zu akti­vie­ren. Und dabei die wach­sen­de Gewiss­heit, dass nur über die­sen Weg etwas strahlt in dir, das nie­mand mehr löschen kann, das dich durch Kri­sen führt und das im bes­ten Fall ande­re Men­schen mit-wärmt.

Anne B., Darm­stadt

schnoerkel

Leserstimmen_2Wer Pao­lo Coelho’s „Der Alchi­mist“ liebt, wird Rave­na Wolf’s „Die Wei­ße Rabin“ nicht mehr aus der Hand legen kön­nen.

Der neue, her­aus­ra­gen­de Roman von Rave­na Wolf ist in einer Art Tage­buch­form geschrie­ben. Auch des­halb wird man als Leser sofort in ihre scha­ma­ni­sche Rei­se hin­ein­ge­zo­gen, ganz so, als wäre man ihr stil­ler Beglei­ter. Ihre Rei­se beginnt mit ihrem All­tag als berufs­tä­ti­ge Frau und einem schmerz­haf­ten Bezie­hungs­en­de. Rave­na Wolf führt den Leser nach Finn­land und in die Wüs­te Afri­kas. Mit ihr durch­que­ren wir Peru und erle­ben eine Visi­ons­su­che in Bra­si­li­en. Rave­na taucht mit uns in eine Welt vol­ler Ver­ständ­nis, Magie und Lie­be ein.

Die Auto­rin beweist eine so offe­ne und ehr­li­chen Art zu schrei­ben, dass man ihr selbst die außer­ge­wöhn­lichs­ten Ereig­nis­se glaubt und mit ihr Lachen und Wei­nen möch­te. Man darf an ihren per­sön­li­chen Gedan­ken und Gefüh­len teil­ha­ben. Und mit den Erkennt­nis­sen die Rave­na, durch die vie­len Gesprä­che mit ihren Leh­rern und Men­to­ren erlangt, bekommt auch der Leser die Ant­wor­ten auf drän­gen­de Lebens- und Sinn­fra­gen.

Wich­tig ist jedoch, dass „Die Wei­ße Rabin“ weder ein Lehr­buch mit Anwen­dungs­bei­spie­len und Grund­la­gen des Scha­ma­nis­mu­ses ist, noch ein Roman, der sich nur an Scha­ma­nen oder ange­hen­de Scha­ma­nen wen­det. Mit dem Buch „Die Wei­ße Rabin“ hat Rave­na Wolf eine grenz­über­schrei­ten­de Lebens­hil­fe geschaf­fen, die jeden Leser reich beschen­ken wird, egal wel­cher Reli­gi­on er ange­hört oder wie stark sein Glau­be an über­sinn­li­che Erfah­run­gen ist.

Die­ses Buch ist ein Geschenk an sich selbst und an jeden, der im Leben ein­mal strau­chelt oder den Sinn ver­lo­ren glaubt.

Sabi­ne S., Mün­chen

schnoerkel

Leserstimmen_3Alles hat end­lich eine Rich­tung bekom­men“

Es fängt so ein­sam und ver­schlos­sen an. Kom­pro­miss­los erzählt die Prot­ago­nis­tin von ihrem Schmerz. Ver­las­sen wer­den, die Lee­re und den Schmerz des Lie­bes­kum­mers füh­len. Und dann die Rei­se nach innen; der See, der Wolf. Es wacht etwas auf, was nie wie­der los­las­sen wird, weder die Prot­ago­nis­tin noch uns. Da kom­men Sie alle, die unsicht­ba­ren Hel­fer. Sie hel­fen dem der fragt; hel­fen zu ver­ste­hen, sobald die äuße­re, ratio­na­le Welt nicht mehr abso­lut ist.

Die Begeg­nun­gen sind anfangs in ganz ein­fa­chen, fast nai­ven Bil­dern beschrie­ben; Figu­ren wie aus einem Kin­der­buch, die dann aber Din­ge sagen, die einen tief im Her­zen errei­chen. Wenn man sich dar­auf ein­lässt, wird man sel­ber auf die Rei­se geschickt. Plötz­lich taucht da, wo Dun­kel­heit, Angst und Ein­sam­keit waren, ein haa­ri­ger, schup­pi­ger, oder fed­ri­ger Hoff­nungs­schim­mer auf. (Bei mir ist das ein gro­ßer, blon­der, fröh­lich lachen­der Hund.)

Alles hat end­lich eine Rich­tung bekom­men, die mit mei­ner See­le über­ein­stimmt. Ich glau­be ich weiß jetzt was Glück ist, zumin­dest wie es sich anfühlt; Ich erle­be dann die Welt als eine war­me Frucht­bla­se, in der ich schwe­re­los schwe­be, und ich weiß, dass alles genau­so gut ist, wie es ist.” So schreibt Rave­na Wolf, und so fühlt man sich, wenn man sei­nen Füh­rern ver­traut, so wie sie das macht, auf ihrer viel­leicht nie enden­den Rei­se.

Tors­ten S., Köln

 

 

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