DIE AUTORIN

Ravena Wolf, fotografiert von Simone Wuchenauer©

Rave­na Wolf, foto­gra­fiert von Simo­ne Wuchen­au­er©

Ich lebe in Deutsch­land und arbei­te seit über 20 Jah­ren in der Medi­en­bran­che. Bis der Lie­bes­kum­mer mich nach einer Tren­nung fast aus der Bahn warf, war Scha­ma­nis­mus für mich nie ein The­ma. Der ers­te Kon­takt mit Kraft­tie­ren und geis­ti­gen Wesen war für mich erschre­ckend. Doch je mehr ich mich auf die neu­en Erfah­run­gen ein­ließ, des­to mehr wur­den sie für mich zur Kraft­quel­le. Heu­te sind scha­ma­ni­sche Rei­sen und Ritua­le ein fes­ter Bestand­teil mei­nes All­tags.

Tex­te, Musik und Bil­der auf die­sen Sei­ten sind ent­stan­den aus purer Aus­drucks­lust und ohne Anspruch auf Per­fek­ti­on. Die Ide­en suchen sich, wenn ich sie las­se, genau die Aus­drucks­form, die zu ihnen passt. So ist auch das fol­gen­de Lied ent­stan­den…

Hör­pro­be Lied „Conue” von der CD „Medi­ta­ti­on der Lie­be”

 

Bekennt­nis: Braucht es an die­ser Stel­le wirk­lich ein Bekennt­nis, habe ich mich gefragt? Ist das ‚scha­ma­nisch‘? Oder sonst irgend­wie ‚spi­ri­tu­ell‘? Hat die Welt auf mei­nen Senf gewar­tet? Sicher nicht. Aber die­ser Senf gehört eben auch zu mir. Und wer hier auf der Auto­ren­sei­te gestran­det ist, der möch­te sich viel­leicht ein Bild von mir machen, das über das Übli­che hin­aus geht. Wenn mei­ne Gefähr­ten mich dazu auf­for­dern, eigen­ver­ant­wort­lich zu gestal­ten und schöp­fe­risch tätig zu sein, dann ist das sicher auch gesell­schaft­lich gemeint.

Wie so vie­le ande­re auch, die sich auf den Weg gemacht haben, fin­de ich es zutiefst befrie­di­gend, wenn Quan­ten­phy­si­ker immer­be­stechen­der nach­wei­sen kön­nen, dass alles mit allem ver­bun­den ist. Die­se Erkennt­nis ist schön, und ihre Beweis­bar­keit ist noch schö­ner. Und die Phy­si­ker, die sich mit so etwas Schö­nem beschäf­ti­gen, kön­nen sonst kein Unheil anrich­ten. Das allein ist schon viel wert. Aber ist es auch lebens­wich­tig, das wis­sen­schaft­lich zu bewei­sen? Ist es nicht viel wich­ti­ger her­aus­zu­fin­den, was aus die­ser Erkennt­nis folgt — für unse­re Gesell­schaft und ganz kon­kret für jeden Ein­zel­nen? „Man kann ein Pro­blem nicht mit dem­sel­ben Den­ken lösen, das zu dem Pro­blem geführt hat,” sagt Albert Ein­stein. Mei­ne Fixie­rung auf die klas­si­sche Wis­sen­schaft, auf Beweis­bar­keit als Legi­ti­ma­ti­on für etwas, das doch so offen­sicht­lich ist, zeugt womög­lich noch von dem alten Den­ken in mir.

Inter­net, 1. Teil: Wir haben heu­te fan­tas­ti­sche Werk­zeu­ge. Es kommt allein auf uns an, wie und wofür wir sie ein­set­zen. Ich kann einen Com­pu­ter ohne wei­te­res dazu ver­wen­den, jemand ande­rem damit den Kopf ein­zu­schla­gen. Ich kann aber auch inspi­rie­ren­de, neue Ide­en damit in die Welt set­zen. Das Inter­net ver­mit­telt uns eine Ahnung davon, wie mäch­tig wir tat­säch­lich sind — jeder ein­zel­ne von uns — und wel­che Schöp­fer­kraft in uns schlum­mert. Nur gebrau­chen wir die­se Macht noch wie Kin­der im Sand­kas­ten. Wir betei­li­gen uns reflex­ar­tig an Peti­tio­nen oder Schmä­hun­gen, las­sen uns mani­pu­lie­ren und unre­flek­tiert vor irgend­ei­nen Karen span­nen, der nicht der unse­re ist. Noch bevor wir uns unse­rer Schöp­fer­kraft rich­tig bewusst sind, las­sen wir sie uns schon wie­der abneh­men. Viel­leicht soll­ten wir lang­sam erwach­sen wer­den, uns nicht mehr der anony­men Mas­se anschlie­ßen oder unser Gewis­sen per Unter­schrift beru­hi­gen, son­dern Ver­ant­wor­tung über­neh­men – und zwar zunächst ein­mal für uns selbst. Dann über­neh­men wir, weil ja alles mit allem ver­bun­den ist, qua­si auto­ma­tisch auch Ver­ant­wor­tung für die Welt um uns.

Inter­net, 2. Teil: „Wo ist denn hier der Face­book-But­ton?” Stimmt, der fehlt. Ich habe lan­ge mit mir gerun­gen, ob ich über mei­nen Schat­ten sprin­gen, mei­ne Abnei­gung gegen sozia­le Netz­wer­ke (beson­ders Face­book) im Diens­te der Sache über­win­den und einen Account anle­gen soll. Ich habe mich letzt­lich dage­gen ent­schie­den. War­um? Zwei nahe­lie­gen­de Grün­de sind Daten­schutz (Face­book wer­tet ja inzwi­schen offen­bar sogar Daten aus, die wir nicht ‚pos­ten‘) und Scheu vor dem Zeit­auf­wand. Vor allem aber ist da die­ses Unbe­ha­gen ange­sichts eines Umgangs mit­ein­an­der, der sich in andau­ern­dem Wer­ten (neu­deutsch: ‚liken‘) erschöpft. Ich ‚like‘, also bin ich! Ich wer­de ‚gelik­ed‘, also bin ich gut! Und was ist, wenn kei­ner mich ‚lik­ed‘? Bin ich dann nicht (gut)? Ich will mei­ne Mit­men­schen nicht andau­ernd bewer­ten. Ich übe ja immer noch, mich selbst nicht stän­dig zu bewer­ten, son­dern statt­des­sen zu stau­nen über mich und über den Unsinn, den ich immer wie­der ver­zap­fe. Wer staunt, der öff­net sich; wer wer­tet, schließt ab. Wer­ten ist das Gegen­teil von Stau­nen. Wer­ten ist zuneh­mend die Grund­hal­tung unse­rer Gesell­schaft. Mei­ne Grund­hal­tung ist das Stau­nen. Des­halb gibt es hier kei­nen Link zu irgend­ei­nem ‚sozia­len‘ Netz­werk.

So, jetzt ist es raus! Halt, noch nicht ganz. Es fehlt hier noch das berühm­te Zitat von Mahat­ma Gan­dhi: „Sei du selbst der Wan­del, den du in der Welt sehen willst.” Dem ist nichts mehr hin­zu­zu­fü­gen.

 

Down­load „Vier kur­ze Geschich­ten von den vier Ele­men­ten”

 

Ravena Wolf, Medizinrad, Acryl auf Leinwand

Rave­na Wolf, Medi­zin­rad, Acryl auf Lein­wand

 

Ravena Wolf, Birkenwald, Acryl auf Leinwand

Anagram of the Moment

NOW is the moment to win.
Now‘ is the moment to win.

Now is the moment to see.
Now is the moment to be.
Now is the moment to burn.
Now is the moment to turn.

All in this moment is love.
All in this moment enough.
All in this moment is true.
All in this moment is you.

All in this moment is one.
All in this moment is WON.






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